Motivation
Nachdem sich einige 19" Geräte ohne vorhandene Racks/Cases angesammelt haben, war es nun an der Zeit eine Lösung für das Problem zu finden. Zunächst dachte ich darüber nach fertige Racks bzw. Cases zu kaufen, stellte dann aber schnell fest, dass diese recht viel Platz einnehmen. Nach ein wenig Suchen fanden wir schließlich die Lösung: Rackmodule. Der Vorteil ist hier der geringe Platzverbrauch und die Modularität beim Zusammenstellen der benötigten Geräte. Doch leider schlagen fertige Rackmodule mit Preisen um die 100€/Stk zu Buche :( Auch sind diese Kauflösungen um ca. 1cm zu breit um in ein Standard-Transportcase zu passen. Also muss eine andere Lösung her: Eigenbau!
Planung
Vor jedem Baubeginn steht bekanntlich die Planung. Daher haben wir zunächst die Maße aufgenommen und überlegt, was zu beachten ist:
- Breite der Rackmodule muss in handlesübliches Transportcase passen
- Einbaubreite der 19" Geräte muss gegeben sein
- Leichter Schutz vor Abscheren von Knöpfen/Reglern an den Geräten
- Tragegriffe vorne
- Tragegriffe an den Seiten
- Füße
- Stapelkuhlen für Full Size und ggf später Half Size Rackmodule
Unter Betrachtung dieser Gesichtspunkte gab es folgende Maßnahmen zur Einhaltung:
- Rackschienen müssen in die Seitenwand eingelassen werden, um die Einbaubreite zu gewährleisten
- Vor den Rackschienen müssen ein paar Zentimeter Luft zur Vorderkante von Boden und Deckel zum Knopfschutz sein, jedoch nicht zu viel um die Bedienung nicht zu erschweren
- Rackschienen müssen von innen oder mit senkbaren Schrauben an den Seiten befestigt werden, damit die Module nicht zu breit werden.
Nachbau
benötigte Werkzeuge
- Oberfräse
- Bohrmaschine, besser Ständerbohrmaschine
- Stahlineal, Winkel, Anreißnadel
- 40mm Forstnerbohrer
- Schraubzwingen
- Elektrotacker
Der Bau
Nachdem nun die Planung soweit durch ist, kann es endlich an den eigentlichen Bau der Rackmodule gehen. Als Grundmaterial für die Rackmodule dient günstiges 12mm Multiplexholz aus dem Baumarkt. Da ich das Holz - auch auf Grund des Preises - als große Platten von 2.500 x 1.250 gekauft hatte, ging es zunächst an den Zuschnitt. Mit einer Tauchkreissäge und Führungsschiene wurden die Platten in handliche Größen für Deckel, Boden und Seitenwände zugeschnitten. Nach dem Zuschnitt stellte sich nun die Frage, wie die Griffe und Abrundungen ins Holz kommen. Bei einem frühen Prototypen aus MDF verwendete ich Forstnerbohrer und Stichsäge, was sich jedoch nicht unbedingt als die optimalste Lösung herausstellte. Eine andere Lösung musste her … Eine Oberfräse mit passendem Kopierring könnte die Lösung sein!
Daher ging es erstmal daran, aus dem Zeichnungssatz ein paar Kopierschablonen für die Oberfräse zu erstellen und auf dem 3D-Drucker herzustellen. [^1] Mit diesen Schablonen ging es nun an das Fräsen der Griffe, Abrundungen und schließlich auch an die Ausbuchtung für die Rackschienen.
Nachdem nach etlichen Stunden alle Teile fertig gefräst und die Ausbuchtungen für die Füße bzw. die Stapelkuhlen mit einem passenden Forstnerbohrer an Ort und Stelle sind, geht es nun zum nächsten Schritt: Der Zusammenbau! Zunächst wurden die Kontaktstellen der Module mit Holzleim beschichtet und anschließend zusammengefügt. Zur Fixierung wurden zunächst mittels eines Elektrotackers jede Naht mit 3 Tackerklammern fixiert und anschließend mit Schraubzwingen der notwendige Druck aufgebaut:
Aber noch sind sie nicht fertig - es geht weiter. Die inzwischen getrockneten Module wurden nun noch gründlich mittels eines elektrischen Schleifgerätes abgeschliffen um sie anschließend zu lackieren. Nur mit welchem Lack ist die Frage - schwarz sollte er sein! Nun gibt es auf dem normalen Markt Acryllacke, Kunstharzlacke, sowie auch Speziallacke wie Warnex. Für diesen Low-Cost Bau ist Warnex zu teuer (ca. 25€ pro Dose) und zu aufwendig in der Verarbeitung. Acryllacke sind nicht unbedingt so feuchtigkeitsbeständig wie gewünscht. Also ging es nun mit 2K Kunstharzlack los, die Module schwarz zu lackieren. Nach der Trocknung des Lackes mussten nun nur noch die 19" Schienen angebracht werden. Diese werden mit Senkkopfschrauben in den Ausfräsungen an den Seitenwänden befestigt.
Uns was soll ich sagen: Das Ergebnis kann sich echt sehen lassen:
Viel Spaß beim Nachbau!
Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachbau der Rackmodule. Solltet Ihr Fragen haben, so könnt Ihr mich gerne kontaktieren.
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